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Periorale Dermatitis: Wenn Hautpflege zu viel wird

Viele verschiedene Hautpflegeprodukte aufgereiht auf einem Regal, daneben ein einzelnes minimalistisches Flaschen-Design als Symbol für Überpflege versus Minimalismus.

Immer mehr Menschen investieren viel Zeit und Geld in ihre tägliche Gesichtspflege. Seren, Cremes, Masken und Öle versprechen eine gesunde, strahlende Haut. Doch was viele nicht wissen: Zu viel des Guten kann der Haut schaden. Eine mögliche Folge übertriebener Pflege ist die sogenannte periorale Dermatitis – auch bekannt als „Mundrose“.

Was ist periorale Dermatitis?

Die periorale Dermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die sich durch Rötungen, kleine Knötchen oder Pusteln und schuppige Stellen rund um den Mund zeigt. Häufig bleibt ein schmaler Hautstreifen direkt an den Lippen ausgespart. Manche Betroffene verspüren zusätzlich ein Brennen oder Jucken. Obwohl die Symptome an Akne oder Rosacea erinnern, handelt es sich um eine eigenständige Hauterkrankung.

Ursachen: Wenn Hautpflege kontraproduktiv wirkt

Die Hauptursache liegt meist in einer Überpflege der Haut. Ständiges Auftragen von reichhaltigen Cremes, stark wirksamen Seren oder wechselnden Pflegeprodukten bringt die Hautbarriere aus dem Gleichgewicht. Besonders kritisch sind:

û  Zu viele Produkte gleichzeitig – Die Haut wird überfordert.

û  Okklusive Cremes oder Salben – Sie verschließen die Poren und fördern Entzündungen.

û  Kortisonhaltige Cremes – Sie können die Beschwerden kurzfristig lindern, verschlimmern das Hautbild aber langfristig.

û  Fluoridhaltige Zahnpasta oder Kosmetika – Auch diese können als Auslöser wirken.

Wer ist besonders betroffen?

Vor allem Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren entwickeln periorale Dermatitis. Grund dafür ist, dass sie häufig eine umfangreiche Pflegeroutine haben und regelmäßig Kosmetikprodukte testen. Aber auch Männer und Jugendliche können betroffen sein, wenn die Hautbarriere durch Pflegefehler oder äußere Reize geschwächt ist.

Behandlung: Weniger ist mehr

Die wichtigste Maßnahme bei perioraler Dermatitis lautet: Pflegestopp. Das bedeutet, alle Cremes, Seren und Lotionen konsequent abzusetzen. Diese Phase wird von Hautärzten auch als „Nulltherapie“ bezeichnet. Zwar kann sich das Hautbild zunächst vorübergehend verschlechtern, langfristig regeneriert sich die Hautbarriere jedoch und die Symptome klingen ab.

Unterstützend können folgende Schritte helfen:

ü  Sanfte Reinigung mit lauwarmem Wasser oder milden Syndets.

ü  Verzicht auf Make-up in der akuten Phase.

ü  Geduld: Die Heilung kann mehrere Wochen dauern.

ü  Dermatologische Beratung: Bei schweren Verläufen verschreibt der Arzt spezielle Cremes oder Medikamente.

Prävention: Wie Sie Hautüberpflege vermeiden

Damit es gar nicht erst zu perioraler Dermatitis kommt, ist eine bewusste, minimalistische Pflegeroutine entscheidend:

ü  Wählen Sie wenige, aber passende Produkte für Ihren Hauttyp.

ü  Setzen Sie auf sanfte Formulierungen ohne reizende Inhaltsstoffe.

ü  Achten Sie auf ausreichend Hautpausen, in denen Sie auf Make-up und reichhaltige Cremes verzichten.

ü  Hören Sie auf die Signale Ihrer Haut – weniger ist oft mehr.

Fazit: Die Balance macht den Unterschied

Periorale Dermatitis zeigt, dass Hautpflege nicht automatisch besser wirkt, je mehr Produkte man verwendet. Eine gesunde, strahlende Haut braucht keine zehn Schritte am Morgen und Abend – sondern die richtige Balance zwischen Pflege und Ruhe. Wer seine Haut achtsam behandelt, beugt nicht nur Hautproblemen vor, sondern erhält langfristig ein natürlich schönes Hautbild.